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Dissertation von Lars Hageneier (2003): "Die Arbeit problematisiert die karolingerzeitlichen Herrscherbiographien unter dem Aspekt der literarischen Personendarstellung. Dabei wird der Leitbegriff der Herrscherdarstellung nicht als Herrscherrepräsentation oder -selbstdarstellung mit den entsprechenden politisch-pragmatischen Implikationen aufgefaßt, sondern im unmittelbaren Sinne als literarisches Produkt, als sprachliche Darstellung einer historischen Person begrifffen. Konfrontiert wird dieses Phänomen demnach nicht mit seinem politischen, symbolischen oder typologischen Gehalt, mithin seiner herrschaftstragenden oder herrschaftslegitimierenden Funktionalisierung. Vielmehr wird gezeigt, wie heterogen und zugleich zeitspezifisch Wahrnehmungsformen und Darstellungsstrategien frühmittelalterlicher Biographen beschaffen waren, so daß im Wechselverhältnis von "egologischer" und "allgemeiner Perspektive des Kollektivs" (Hans-Georg Soeffner) sich Formen der literarischen Inszenierung und historischen Vergegenwärtigung von Personen analysieren ließen, die durchaus als individualisierend anzusprechen sind, freilich jenseits der dabei heute zumeist mitschwingenden Konnotation von porträtähnlich oder subjektivistisch."
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